Russische Orthodoxe Kirche in Deutschland

Hauskirche und Gemeinde zum Heiligen Kreuz zu Halle/Saale

der Berliner Diözese Russischen Orthodoxen Kirche

Ab dem Herbst 1998 kam der Vorsteher der Russischen Orthodoxen Kirche zu Leipzig, Alexei Tomjuk, nach Halle, um hier für orthodoxe Christen Gottesdienste abzuhalten. Der erste Gottesdienst wurde am Samstag, dem 3. Oktober 1998, in der katholischen Moritzkirche in Halle, zelebriert… Am 10.-11. Februar 2000 war die Fertigstellung und Weihung der Orthodoxen Hauskirche auf dem Gelände der Franckeschen Stiftungen zu Halle. Die Weihe zelebrierte Erzbischof Feofan von Berlin. Zu diesem besonderen Tag kamen Priester und Diakone, sowie u.A. orthodoxe Christen aus Berlin und Leipzig. Anwesend waren auch Vertreter von evangelischen und katholischen Kirchen. Erzbischof Feofan wandte sich an die Einweihungsgäste und Gemeindemitglieder mit den Worten: “Die Schönheit der Hauskirche zeigt ihre Liebe zu unserem Herrn. Möge sie hier bleiben als die Kirche der Orthodoxen dieser Stadt und Umgebung: für Gottesdienste, Predigten des Evangeliums Christi und der Bewahrung der besonderen geistigen Kultur der Orthodoxen Kirche. Ich wünsche dieser ansässigen Gemeinde, dass ihre Hauskirche sie immerwieder ermutigt auf ihrem Lebensweg zur Nächstenliebe und zur Liebe zu Gott unserem Herrn”. Der deutschsprachige Chor, der zur Weihe kam, gab anschließend im Freilingshausensaal der Stiftungen ein Konzert mit Musik der Orthodoxen Kirche…

Gemeinde…

Heute, im Zeugnis der Brüderlichkeit zu Christus, vereint der Christlich-orthodoxe Glaube bei Gottesdiensten in Halle u.a. Deutsche, Russen, Ukrainer, Bulgaren. Es kommen ständig bis zu 30 aktive Gläubige und Besucher zur Feier der Liturgie. Viele von ihnen leben schon lange in Deutschland. Andere Gemeinde-mitglieder, darunter auch die Russlanddeutschen, die im orthodoxen Glauben getauft sind, kamen erst vor kurzer Zeit nach Deutschland und fanden zu ihrer großen Freude in dieser Gemeinde einen Platz für einen ganz besonderen Gottesdienst, für das Gebet und für geistigen Trost. Die Gemeinde ist polynational und bietet eine Heimat für alle orthodoxe Christen, die in ihren Herkunftsländern einer selbständigen Kirche der weltweiten Orthodoxie angehören.

Das erste Ziel der orthodoxen Kirchengemeinden ist die Anbetung des dreifaltigen Gottes und die Verehrung Seiner Engel und Heiligen nach der Tradition der östlichen Kirche, vorwiegend in altslawischer Sprache. Das zweite Ziel ist die Sammlung von orthodoxen Christen in einer Gemeinde. Dabei steht das Wort “russisch-orthodox” für die jurisdiktionelle Zugehörigkeit der Gemeinde zur Russischen Orthodoxen Kirche und ihrem Oberhaupt, dem Patriarchen von Moskau. Vertreten wird er in Deutschland durch den Erzbischof Feofan von Berlin. Die Pfarrei betreut seelsorglich alle orthodoxe Christen. Somit trägt der Priester und die neue Gemeinde heute folgende wichtige Funktionen: Repräsentation des Christlich-Orthodoxen Glaubens, Durchführung von Gottesdiensten und Seelsorgediensten.

Gottesdienste…

Entsprechend der Verordnung Erzbischofs Feofan, kommt der orthodoxe Priester Alexei Tomjuk von Leipzig nach Halle, um die Göttliche Liturgie und die hl. Sakramente durchzuführen und andere notwendige Angelegenheiten zu erledigen. Zur besseren Information wurde ein Gottesdienstplan erstellt und verteilt. Neben den regelmäßigen Gottesdiensten können von den Gläubigen Taufen, Bitt- und Dankgottesdienste (Moleben) und Totengottesdienste (Panichiden) bestellt werden. Es wird Freitags auch Religions-unterricht für Gemeindemitglieder vom Priester erteilt.

Unsere Hauskirche ist für alle geöffnet. Auch die Gottesdienste sind allgemein zugänglich. Die Teilnahme an der Heiligen Kommunion setzt aber die Zugehörigkeit zur Orthodoxen Kirche voraus.

Im Jahresverlauf …

Im Jahresverlauf werden von der Gedächtniskirche und ihrer Gemeinde folgende Aktivitäten ausgeübt oder neu gestartet:

Die Hauskirche wird für Öffentlichkeit geöffnet: Die Gemeinde der Kirche hat die besondere Aufgabe, das wertvolle geistige Erbe zu bewahren und den Deutschen, sowie den Landsleuten, Zeugnis von der einmaligen Schönheit zu geben. Aus diesem Grund ist die Kirche geöffnet, und kann von jedermann besucht werden.

Die Heilige Liturgie wird an jedem Sonntag oder orthodoxen Feiertag gefeiert. Die Vesper (Abendgottesdienst) wird am Abend vor einem Festtag gefeiert. Die Abendgottesdienste werden an den besonderen Tagen durchgeführt.

Zur Gr. Fastenzeit werden zusätzliche Gottesdienste und Krankensalbung angeboten.

Neben den regelmäßigen Gottesdiensten wie Vespern, Vigilien und den Göttlichen Liturgien werden von den Gläubigen Taufen, Trauungen, Bitt- und Dankesgottesdienste, Krankengottesdienste und Totengottesdienste bestellt.

Das Teetrinken, wo sich alle Kirchgänger zum Tee-/Kaffeetrinken und zu Gesprächen versammeln, findet traditionell am Ostern, Patronatsfest sowie an den besonderen Anlässen, nach dem Gottesdienst statt.

Religionsunterricht wird immer am Freitag-Nachmittag durchgeführt, wodurch die Beteiligten das Evangelium Christi und die Religionskultur zusammen kennenlernen können.

Die Bibliothek-Schrank der Gemeinde steht unseren Gemeindemit-gliedern zur Verfügung. Sie beinhaltet hauptsächlich religiöse Literatur, Videofilme, Audiokasetten und CDs, in russischer und deutscher Sprache (über 100 Bände).

Wohltätigkeitsaktivitäten: Die Gemeinde zu Halle unterstützt den Aufbau der christlich-orthodoxen Gemeindearbeit und die gemeinnützigen Aktivitäten in der orthodoxen Gemeinde hll. Neumartyrer Rußlands der Stadt Smolensk (Russland). Stärker als die Gemeinde zu Halle selbst, ist diese Kirchengemeinde bei der Durchführung der Gottesdienste, Predigt des Evangeliums Christi und ihrer Wohltätigkeitsarbeiten auf Zuwendungen und Spenden angewiesen. Einen Beitrag dazu liefern die Spenden, die in Halle, ab dem Jahre 2000, gesammelt werden.

Webseite für die Gemeinde in Halle: Diese wurde im Jahre 2000 eingerichtet und enthält Materialien zur Gemeindegeschichte und ihrer Hauskirche, Materialien zur Geschichte der Russisch-Orthodoxen Kirche in BRD und ihr Glaubensbekenntnis in Deutschland seit dem 18. Jahrhundert bis heute. Desweiteren befinden sich auf der Seite Informationen über Pfarrgemeinden der Diözese, der Gottesdienstkalender, Reproduktionen von Ikonen und Bildern und weiteres.

Gemeindeblatt: Das „Sonntagsblatt” wird in der Gemeinde der Gedächtniskirche in russischer Sprache publiziert. Auf dem Blatt sind Informationen über das Leben der Orthodoxen Kirche in Deutschland, christlicher Kalender, Reproduktionen usw.

Aus dem Leben der Gemeinde…

1998: Auf Anordnung des Erzbischofs von Berlin Feofan vom 20. August kommt der Vorsteher der Russischen Kirche zu Leipzig, Priester A.Tomjuk regelmäßig nach Halle, um hier die Göttliche Liturgie zu feiern, die heiligen Sakramente zu vollziehen und andere Angelegenheiten zu erledigen. Der erste Gottesdienst fand am 3. Oktober statt. Nach dem Gottesdienst fand sich die Gemeinde zu einer Teestunde zusammen.

1999:  Am 5. Juni versammelte sich auf Anregung des Erzbischofs Feofan die orthodoxen Gemeinde in Halle das erste Mal. In der Versammlung wurde das Patrozinium der neuen orthodoxen Kirchengemeinde bestimmt: Die Gemeinde steht unter dem Schutz des Heiligen Kreuzes und heißt  “Gemeinde zum Hl.Kreuz”. Es wurden ebenfalls der Gemeinderat und der Ältester gewählt. Außer Gottesdiensten wird seit dieser Zeit auch Religionsunterricht für Gemeindemitglieder vom Priester erteilt. Jedes Jahr versammeln sich die Gläubigen.  In der Kirche kann man sich religiöse Bücher von der Kirchenältesten Swetlana Wladimirowna nach den Empfehlungen des Priesters ausleihen.

1999: Im Herbst 1999 stellten die Franckeschen Stiftungen in Halle im Zeichen christlicher Brüderlichkeit der Gemeinde Kellerräume im Haus Nr.24 zur Einrichtung einer Hauskirche zur Verfügung. Geldern zum Aufbau der Hauskirche wurden gesammelt, und bald begann der Aufbau. Der Entwurf des ikonographischen Programms stammt von dem russischen Ikonenmaler Wladimir Schtscherbinin aus Moskau, der diesen dann zusammen mit seiner Ehefrau Marina Sinanjan ausführte. Der Ikonostas aus Buchenholz wurde von dem hallischen Handwerkmeister Eberhard Kull errichtet. Die Ikonen für den Ikonostas malte der Erzpriester Ioann Zarezki von der Weimarer Orthodoxen Kirche.

2000: Am 10. und 11. Februar fand die Weihe der Hauskirche statt. Die Weihe und die erste Liturgie nahm Erzbischof Feofan zusammen mit Priestern und Diakonen der Diözese Deutschland vor. Nach der Liturgie fand im Freylinghausen-Saal der Franckeschen Stiftungen eine Feier und ein Konzert mit Kirchenmusik und ein Buffet für die Gemeinde und die Gäste statt.

2002: Im Mai 2002 fuhren Gemeindemitglieder aus Halle und Leipzig zu einer Pilgerfahrt nach Rußland. Es wurde die Brudergemeinde in Smolensk besucht. Dabei übergab man  Spenden, die die Gemeinde in Halle gesammelt hatte. Für die smolensker Diözese der russischen Kirche werden zweimal im Jahr zu Weihnachten und zu Ostern Spenden gesammelt.

2003: Im Sommer 2003 während der Pilgerfahrt nach Moskau und Diwejewo wurden ebenfalls Spenden von der Halleschen orthodoxen Gemeinde übergeben.

2005: Am 6. Januar fand in der Hauskirche zum Heiligen Kreuz in Halle ein Weihnachtsgottesdienst statt. Die Gottesdienste werden vom Vorsteher der russischen Kirche zu Leipzig am ersten und zweiten Sonnabend eines Monats und zu den Feiertagen mit Unterstützung des Chores der Leipziger Gemeinde ausgeführt. Zu Weihnachten und zu Ostern und auch zu Feiertagen gibt es eine Teestunde für Gemeindemitglieder. Die Bildzeitung widmete der Gemeinde einen Artikel.